Am Open Call for Artists des Künstlerhauses Anfang diesen Jahres haben sich 236 Bewerber*innen aus 22 Nationen beteiligt. Alex Besta und Julia Eichler sind zwei von insgesamt sechs Künstler*innen die ein Stipendium für 2021 erhalten haben. Beide Künstlerinnen arbeiten bis Ende August 2021 zu Lausitzer Themen mit Wirkung auf die Welt.
 
Alex Besta (Karlsruhe) arbeitet im Bereich der Installationskunst mit den Medien Skulptur, Sound und Video. Ihre Arbeiten umfassen das Sichtbar machen von kulturellen Annahmen und Konturen. Umfangreiche Recherchen bilden das Fundament für ihre gesellschaftlichen Fiktionen in denen sie die Wirkmächtigkeit, dieser materiellen Gefüge rekontextualisiert. Alex Besta schloss 2018 ihr Studium an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe ab. 
 
Ihr aktuelles Arbeitsvorhaben „viscous places“, eine Assemblage in der Verbindungslinien und Verflechtungen durch die Materialität hervorgerufen werden, wird zum Gegenstand während des einmonatigen Stipendiums. Die Begegnung des Ortes mit seiner alltäglichen Bewegung verweben sich mit den Materialstudien und den ersten installativen Versuchsanordnungen im Künstlerhaus EISENHAMMER. So hat sie in dieser Woche einen Teil des Kanalsystems der Schlepziger Spree in Lehm übertragen und mit einem Kunstharzguss gefüllt.
 
Julia Eichler (Halle) hat Bildhauerei an der Burg Giebichenstein bei Prof. Bruno Raetsch studiert. In ihrem Arbeitsvorhaben „mass attraction“ sucht sie Spuren vor Ort, formt sie mit bildhauerischen Techniken ab und hebt sie so aus dem lokalen Kontext heraus.
 
Ihre Arbeiten fordern oftmals Wechselspiele und Brüche zwischen Wahrnehmung und Realität heraus. Ausgangspunkt dafür ist die uns umgebende Architektur in ihrer schützenden und abgrenzenden Funktion. Sie spielt mit den Erwartungen was eine „Wand“ ist und wie sie funktionieren soll und setzt Wände entgegen, die in ihren Eigenschaften dem Original diametral entgegenstehen.
 
Die Projekte von Alex Besta und Julia Eichler werden mit analog-digitalen Ausstellungen präsentiert und die Ergebnisse mit Auszügen aus den Arbeitstagebüchern dokumentiert.
 
Ankündigung: Anlässlich des Hoffestes der benachbarten STORK CLUB Whiskey Distillery am 28. August 2021 wird der Künstlerhof der alten Mühle Schlepzig Słopišća geöffnet sein und die Künstler*innen stellen ihre Arbeiten vor.
 
Der Förderverein aquamediale e.V. hat im Rahmen des Ideenwettbewerbs »Kulturelle Heimat Lausitz« des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg 2020 und 2021 eine Förderung für das Künstlerhaus EISENHAMMER erhalten.

2021  The happiness of belonging, ßpace, Projektraum, Karlsruhe / Foto: Alex Besta
„mass attraction“ Installation Skulptur Pappmachéwandabformungen / Foto: Julia Eichler